
Swiss Medtech kritisiert Einsparungen bei Patienten
Ein Runder Tisch zum Thema Kostendämpfung sollte zusätzliche Einsparmöglichkeiten im Schweizer Gesundheitswesen finden. Der Schweizer Medizintechnikverband wurde nicht in die Diskussion einbezogen und kritisiert dies scharf.
Auch in der Schweiz geht es darum, die Gesundheitsversorgung nachhaltig finanzierbar zu machen. Um zusätzliche Einsparmöglichkeiten zu identifizieren, führte das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) in den vergangenen Monaten Gespräche mit ausgewählten Akteuren. Trotz Interessensbekundung erhielt der Branchenverband Swiss Medtech keinen Zugang zum Runden Tisch Kostendämpfung. „Der Verband wurde lediglich am Rande und überhastet konsultiert. Das ist keine echte Einbindung“, kritisierte Swiss Medtech-Direktor Adrian Hunn dieses Vorgehen scharf.
Der Kostenanteil von Medizintechnikprodukten im Rahmen der gesamten Gesundheitsausgaben beträgt 8,2 Prozent und ist seit Jahren rückläufig. Der von der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) finanzierte Anteil liegt noch tiefer. Bereits heute ist laut Swiss Medtech der Versorgungsengpass bei Medizinprodukten in Krankenhäusern und Arztpraxen alarmierend. Weitere Sparmaßnahmen würden nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Medtech-Unternehmen, sondern auch die Patientensicherheit gefährden.
Mit über 70.000 Beschäftigten gilt die Medizintechnik-Branche als ein zentraler Pfeiler der Schweizer Wirtschaft, der wesentlich zur Stabilität des Gesundheitssystems beiträgt. Ihre Innovationskraft stärke nicht nur den Wirtschaftsstandort, sondern verbessere tagtäglich die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten. „Damit dies so bleibt, braucht es Rahmenbedingungen, die Qualität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen berücksichtigen – anstatt die Versorgung durch kurzsichtige Sparmaßnahmen zu gefährden“, so Adrian Hunn.


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